Homesick

Während des Schüleraustauschs bekommt man früher oder später Heimweh. Das gehört einfach dazu. Manche haben abends Heimweh, andere an Feiertagen wie Weihnachten und manche, wenn sie zu viel Zeit zum Nachdenken haben. Ich hatte auch schon Heimweh. Es war bei mir in den ersten Tagen meines Austausches und vor allem morgens oder wenn mir langweilig war. Mittlerweile habe ich glücklicherweise kein Heimweh mehr. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Methoden gefunden habe, die mir sehr geholfen haben. Diese möchte ich in diesem Artikel mit euch teilen:

1. Kontakt mit der eigenen Familie Ich habe oft gehört, dass man den Kontakt nach Hause möglichst vermeiden sollte. Vielleicht gibt es Austauschschüler, für die das tatsächlich gut ist. Ich glaube aber, dass das nicht auf jeden zutrifft. Natürlich ist es nicht hilfreich, 24/7 nach Hause zu telefonieren, schließlich ist man ja nicht ins Ausland gekommen, um sich mit der Heimat zu beschäftigen. Doch vor allem am Anfang, wenn einem die neue Umgebung noch nicht so vertraut ist, man aber jemanden zum reden braucht, kann es sehr befreiend sein, dies mit seiner Familie oder seinen Freunden zu tun.

2. Aktivitäten Das für mich absolut beste Mittel ist Ablenkung, denn wenn man aktiv ist, hat man keine Zeit, zu viel nachzudenken. Wenn man rausgeht lernt man neue Leute kennen, wenn man sich die Gegend anschaut macht man sich mit ihr vertraut, Sport macht erwiesenermaßen glücklich (Glückshormone und so), kreativ sein auch, neue Dinge auszuprobieren weckt das Interesse und so weiter. Es gibt vieles was dafür spricht, viel zu erleben. Und dafür macht man ja auch bei dem Austausch mit.

3. Quatschen Oft kann man Dinge gut verarbeiten, indem man über sie spricht. So hilft es zum Beispiel, sich mit seinen Freunden auszutauschen. Vor allem, wenn diese ebenfalls Austauschschüler sind, denn sie sind dann in der selben Situation und können einen besser verstehen. Aber auch mit seiner Gastfamilie zu reden, kann eine gute Sache sein. Wenn sie weiß, wie es einem geht, kann sie besser auf einen eingehen und es stärkt außerdem die Bindung. Vielleicht hatte die Gastfamilie ja auch zuvor bereits Austauschschüler und weiß deshalb noch besser, was man gegen das Heimweh unternehmen kann.

4. Schreiben Egal in welcher Form ihr schreibt (zum Beispiel Briefe, Blog, Tagebuch oder auch Videotagebuch), es ist sehr befreiend. Das Schreiben hilft einem, Dinge zu verarbeiten und man fühlt sich danach besser. Oft bekommt man dabei sogar noch neue Gedanken und Ideen.

5. Fühl dich wie Zuhause Definitiv leichter gesagt, als getan, ich weiß. Aber es kann hilfreich sein, wenn man sein Zimmer gestaltet und es sich gemütlich macht. Probier aus, was dir gefällt. Außerdem kann man seine Heimat auch ins Ausland bringen. Es ist schließlich ein Austausch. Es macht Spaß, seiner Gastfamilie seine Heimat zu zeigen. Man kann ihr zum Beispiel ein Gericht aus seiner Heimat kochen, ihr Fotos seiner Heimat zeigen, oder ihr von seiner Heimat erzählen. Oft sind die Gastfamilien sehr interessiert daran. Meine Gastschwestern und ich reden in unserer Gastfamilie zum Beispiel gerne über unsere Heimatländer. Das ist sehr interessant und wir müssen dabei oft sehr viel lachen.

6. Ziele setzen und sich auf das Positive konzentrieren Warum warst du nochmal hier? Denk einmal darüber nach. Was möchte ich hier erreichen? Die Sprache lernen? Was möchte ich erleben? Das Land entdecken? Setze dir Ziele und denke darüber nach, wie du sie erreichen kannst. Versuche außerdem, neugierig zu bleiben und dich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Man hat immer mal schlechte Tage. Aber am nächsten Morgen sieht die Welt oft schon ganz anders aus.

Ich hoffe sehr, dass ich euch mit diesem Artikel weiterhelfen konnte. Und wenn es nicht gleich klappt, macht euch nicht zu viele Sorgen. Bleibt gelassen und akzeptiert euer Heimweh. Manchmal braucht es Zeit. Habt Geduld mit euch und eurem Umfeld. Versucht ansonsten das Beste aus eurem Austausch rauszuholen, das ist eine einmalige Chance. Ihr könnt hier viel dazu lernen und euch weiterentwickeln. Es ist toll, wenn ihr die Herausforderung schließlich gemeistert habt. Ich wünsche euch alles gute und viel Spaß. : )